
Im Vierten Engagementbericht der Bundesregierung hat ein Forscher*innenteam Zugangsbarrieren zum Ehrenamt analysiert.
Dabei lag der Fokus auf Schwellen, die den Zugang zum freiwilligen Engagement erschweren. Es hat sich gezeigt, dass es große Unterschiede in der Art und dem Umfang freiwilligen Engagements: Soziodemografische Merkmale beeinflussen enorm, ob und wie eine Person sich engagiert.
Neben Bildungsabschluss, Erwerbsstatus, Alter oder Behinderung gehören zu diesen Schwellen auch Migrationsbiografie und Diskriminierung z.B. aufgrund von Religionszugehörigkeit.
Beispiele:
- Es fehlen ehrenamtlich engagierte Menschen im eigenen Netzwerk, die als Vorbilder dienen und ins Engagement vermitteln können.
- Es bestehen Sprachbarrieren im wortwörtlichen (es fehlen Deutschkenntnisse) und übertragenen Sinne („nicht mitreden können“, die Ausdrucksweise ist fremd), die dazu führen, dass Menschen sich ausgeschlossen fühlen.
- Bürokratie behindert das Engagement: Verwaltungsaufgaben erfordern Sprachkompetenz, sind zu zeitaufwendig und kompliziert.
- Informelles Engagement: Dies ist gerade für Muslim*innen selbstverständlich, erhält aber im Kontext des formalisierten Ehrenamts wenig Sichtbarkeit.
Engagement kann demokratische Gesellschaften inklusiver gestalten. Deshalb sollte es unser Ziel sein, Menschen aus allen sozialen Gruppen gleiche Chance einzuräumen, sich zu engagieren und Gesellschaft mitzugestalten.
Wir möchten Euch daher ermutigen, in Euren Organisationen für mangelnde Chancengleichheit beim freiwilligen Engagement zu sensibilisieren und das Engagement von weniger privilegierten Menschen durch gezielte Unterstützung zu fördern.
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